Wie alles begann: Die Geschichte des Steinbruch-Festivals

Plakat Steinbruchfestival 1982

Steinbruchfestivals, Burg Hohenstein und Ziegelei Open Air

In den siebziger Jahren fanden die ersten Rockkonzerte im Steinbruch zwischen Idstein und Wörsdorf statt.

 

Organisiert wurden sie von den Idsteiner Musikern Peter Faust, Frieder Kraft und ihrer Band „Ad Libitum”. Damals wurde die Bühne noch links neben dem Blockhaus aufgebaut und alles spielte sich innerhalb des eigentlichen Steinbruchs ab.
Damals schon mit dabei war Achmed als Bassist der Gruppe „LATUS”, Bandleader und Gitarrist war Jürgen Volkmar, heute mit „La Serena” sehr erfolgreich.

Das erste größere Open Air fand im August 1982 auf der großen Wiese vor dem Steinbruch statt- veranstaltet von Walter Zaschke (der Althippie an der Scheuer-Eintrittskasse), damals Betreiber des ersten Idsteiner Schallplattenladens „Scheibenkleister”, und seinem Mitarbeiter Viggo.

Unterstützt von den Wörsdorfer Rockmusikern baute man die Bühne zum erstenmal vor den Steinbruch. Als Material nutzte man das Abrissholz einer Scheune und Leihgaben von Baufirmen- aber eine windige Konstruktion wars allemal!

Es spielten die Wörsdorfer Gruppen „Roundabout” und „Brandgass' Combo” und die Frankfurter Band „Zero Zero” mit Boris Domenget an der Gitarre, der Jahre später mit der englischen Formation „Bollock Brothers” wieder im Steinbruch dabei war.
Immerhin kamen beim 82er Festival schon an die 1000 Zuschauer!

Im November 1983 wurde der Nassauer Hof/Scheuer eröffnet und war als Treffpunkt und Veranstaltungsort natürlich die ideale Basis für die weitere Entwicklung des Festivals.

Im Sommer 84 haben Viggo und Achmed als Vertreter des Nassauer Hof zusammen mit der TSG Wörsdorf auf dem alten Sportplatz in Wörsdorf ein OPEN AIR mit den Gruppen „Crackers”, „Hob Goblin” und „Criminals” organisiert.

War alles sehr gut vorbereitet doch der Besuch ließ zu wünschen übrig und so war der Sportverein mit dem finanziellen Ausgang nicht zufrieden und die Nassauer und die Besucher fühlten sich auf dem großen, ungemütlichen Platz neben der Autobahn auch nicht wohl- zum Glück muß man sagen, sonst hätten wir wohl noch ein paar Jahre auf dem Sportplatz abgerockt.
Die Nassauer wollten also wieder in ihren Steinbruch zurück. Im Frühjahr 85 hat Achmed seine Kumpels zusammengetrommelt und sie infiziert. Die Arbeitsgemeinschaft war geboren. Das Projekt bekam einen Namen und Organisatoren und Helfer sollten umsonst arbeiten, um Streit beim verteilen der Einnahmen zu vermeiden - möglicherweise ein Punkt warum das Festival sich doch über Jahre gehalten hat.

Immerhin haben jedes Jahr beim Vorbereiten, Aufbauen, Getränke verkaufen, Parkplätze einweisen, Gelände abriegeln, Eintrittskassen besetzen, Bühnen-und Cateringhelfer usw. über 200 Leute mitgemacht.

Die Arbeitsgemeinschaft Steinbruchfestival waren damals Lothar, Viggo, Kai, Carlo, Hartmut und Achmed. In den nächsten Jahren kamen Walter, Hasi, Stobbe, Klumbe, Matthias und Klaus Brettschneider dazu.

Das Festival ist dann von Jahr zu Jahr größer geworden. Zunächst kam der Freitag als Frischluftdisco dazu - dann auch noch der Sonntag mit Live Musik, Comedy und Kinderprogramm.
Die Hauptbühne, in Lothars Werkstatt von den Organisatoren selbst gebaut, wurde immer größer und amtlicher, weitere kleine Bühnen kamen dazu, ein großer Zeltplatz, immer mehr Stände und natürlich auch immer mehr Chaoten.

So wurden bis 1994 zahlreiche Festivals veranstaltet und das Steinbruchfestival hatte den Ruf eines „Mini Woodstock”, ein gut organisiertes Fest, aber nicht „überorganisiert” in einer tollen Lage mitten in der Pampa.

Steinbruch-Festival 1994
Steinbruch-Festival 1992
Steinbruch-Festival 1991
Steinbruch-Festival 1989
Steinbruch-Festival 1988
Steinbruch-Festival 1987
Steinbruch-Festival 1986
Steinbruch-Festival 1985
Steinbruch-Festival 1984
Steinbruch-Festival 1982

Aber dann war die Luft raus, keiner hatte mehr wochenlang „Zeit zuviel” für die Vor- und Nachbereitung, gerne ist man auch im Sommer mal in Urlaub gefahren.

Aber irgendwann war es dann auch mal genug mit nur Scheuer, 2012 haben wir unser 1. Open Air auf Burg Hohenstein mit der Simon & Garfunkel Revivalband veranstaltet. Das ist super angekommen und mittlerweile jährlich Anfang September mit zwei Abenden — immer ausverkauft — zur festen Größe im Programm geworden.

2012 burg hohenstein

Ab 2013 haben wir dann mit dem Ziegelei Open Air in Neu-Anspach begonnen. Zum Probelauf hat Achmeds Nina-Hagen- und Spliff-Tribute Band RANGEHN das 1. Ziegelei Open Air eröffnet als Vorgruppe der QUEEN KINGS. Alles ist gut gelaufen, es war wohl regnerisch und nicht ganz so besucht wie kalkuliert, aber der Anfang war gemacht!

2013 ziegelei open air

Seit dem erfolgreichen Anschluss 2015 findet das Ziegelei Open Air als fester Bestandteil des Scheuer-Programms mit Festival-Charakter jedes Jahr statt.