Aber nicht nur „Just Pink“ sorgt für Stimmung, auch „Remode“ kommt an
Das Ziegelei-Open-Air ist auf bestem Wege, zu einem Tribute-Festival zu werden. Nach Queen vor zwei Jahren wurde diesmal Rory Gallagher, Pink und Depeche Mode gehuldigt.
NEU-ANSPACH - Samstagabend ist Ausgeh-Abend, nur die eingefleischtesten Stubenhocker gehen nicht vor die Tür – zumal an einem Sommerabend wie am jüngsten Wochenende. Eine der vielen Alternativen war hierzulande der zweite Konzertabend des Ziegelei-Open-Airs. Nach Rock und Blues am Freitag ging es am zweiten Abend poppiger zu, aber auch dieses Genre hat seine Fans: Rund 650 Besucher waren auf das Außengelände der ehemaligen Ziegelei gekommen, genauso viele wie am Freitag. Viele waren an beiden Tagen dabei, denn das Kombi-Ticket verführte zum Festivalfeeling im Doppelpack.
Einen Doppelpack gab es auch am Samstag, denn mit „Remode“ und „Just Pink“ standen gleich zwei Bands auf der Bühne der Scheuer-Dependance Ziegelei. Und Achim Schmidt, der Veranstalter und Betreiber des Musiklokals und der Discothek „Scheuer“ in Idstein-Wörsdorf wusste, was er tat, denn gerade „Just Pink“ war bereits in der Scheuer aufgetreten und hatte dort – bildlich gesprochen – einen „Scheunenbrand“ entfacht.
„Just Pink“ ist eine Tribute-Band, die ausschließlich die Hits von „Pink“ alias Alecia Beth Moore performt. Um dies erfolgreich zu tun braucht man zweifellos auch eine starke Frontfrau, die dem Original möglichst nahekommt und die Konzertbesucher vergessen lässt, dass es sich nicht um das Original handelt. Mit Vanessa Henning hat die Gruppe genau ein solches Double, das die amerikanische Mehrfach-Grammy-Preisträgerin verinnerlicht hat und dennoch ihr persönliches Profil bei allem durchschimmern lässt.

Absolutes „must have“, ohne das sich kein Pink-Tribute auf die Bühne trauen darf, ist natürlich das schrille Outfit und als Markenzeichen die weißblonde Kurzhaarfrisur. All das hatte auch „Just Pink“ zu bieten, aber außerdem die Stimme, um die Hits authentisch rüberzubringen. Die Fans jedenfalls waren begeistert.
Ob „Just Pink“ in coolen Hip-Hop-Hosen, in sexy Netzstrumpfhosen oder im weißen Plissee rockte, die Show kam an, und gerade das Stück „Family Portrait“ gehörte zu den Highlights des Abends, zumal der Sommerwind den Faltenrock mit Marilyn-Monroe-Effekt aufblähte.
Vorausgegangen war der Hommage an Pink eine solche an die britische Band „Depeche Mode“. „Remode“ nennen sich die Bielefelder Musiker, die den Synthesizer-Sound auf den Acker brachten und ebenfalls die Fans begeisterten. Damit ging das Konzept des Veranstalters auch in diesem Jahr auf, mit bekannten Gruppen die Festival-Gemeinde zu mobilisieren.